Analyse

.
 

Der Kryptiker liebt dichtes Dichten,
sein ganzes Augenmerk zu richten,
auf höchst verkürzte, knappe Zeilen.
Dort soll der Geist des Lesers weilen

und forschen in den kargen Sätzen,
trainieren sein Gehirn und schätzen,
was nebulös darin enthalten.
Wer hat, kann Fantasie entfalten.

Solch Knappheit bringt ja mannigfaltig,
dem Hirn den Spielraum, der gewaltig,
sich dreht um Verse, so wie „Puh!“
Da kann man grübeln immerzu,

sich stundenlang imaginieren
und braucht sich nicht mal zu genieren,
dass sich der Sinn nicht recht erschließt.
Es ist halt kryptisch, was man liest!

Dabei enthält der Verse Deutung,
ungleich der Seele eigene Häutung,
die solcher Klang hervor uns rief
Allein, wer wagt sich schon so tief?

Ob solcher Kargheit recht benommen,
man wird zu der Erkenntnis kommen,
dass Kryptik eine rechte Kunst,
man liest’s und hat nicht einen Dunst.

Jedoch der Kryptiker begnadet,
redu- und –ziert sich, unbeschadet.
Solch Unverständnis rührt ihn nicht.
Ach, Leser sind halt viel zu schlicht!





veredit©09






.

8 Kommentare:

  1. Grossartig geschrieben liebe Isabella... und wie Recht du hast. Ein grossartiges Meisterwerk von dir, von einem fantastischen Foto begleitet!

    Liebe Grüsse von Rosanna

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ganz lieben Dank, Rosanna!! Na ja, Meisterwerk ... lächel***
      aber ich freue mich sehr, dass es dir gefällt.

      Liebe Grüße und eine schöne neue Woche für dich,
      isabella

      Löschen

  2. Great composition. The feather watching her birds, trapped in a poem.

    · Küsse, mein freundin

    · CR · & · LMA ·


    AntwortenLöschen