Lebenshunger

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in den Städten sehe ich keine Wege
nur Fluten, die stürmen, gischten und schäumen
Strudel nach oben, mehr noch nach unten
trüb braune Wogen, kein Ort bleibt den Träumen

Zeit, die ist hier seit langem verschwunden 
Unrast, Gewusel, ein ewiges Hasten
schneller und schneller dreht sich der Wahnsinn
einsam und grau schleppt ein jeder die Lasten

die er aus Sehnsucht sich selbst aufgeladen
schlingernd und stolpernd als Teil einer Herde
weglos verurteilt der Masse zu folgen
kein Himmel, kein Grün, nur gezähmte Erde

in den Städten sehe ich keine Wege
erst wenn blaue Weite mich wieder umhüllt
das Raunen der Wälder, das Glitzern der Flüsse
ist mein Hunger nach Leben gestillt





veredit©isabella.kramer14




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6 Kommentare:

  1. Wie sehr ich Dich verstehen kann und wie sehr ich es nachfühlen kann, liebe Isabella.
    Beste Grüße von Hermann Josef

    ... und im Übrigen: sehr ausdrucksstark und so klar geschrieben!!!

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    1. Ganz lieben Dank Hermann Josef, für dein Verstehen und dein Gefallen. Ich freue mich sehr darüber.

      herzliche Grüße
      isabella

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  2. Schneller, immer schneller muss es gehen, alle wollen nur noch mehr... Bis "mehr" einfach nicht mehr geht. Für mich ein erstaunliches Gedicht, es bringt zum Taumeln, rüttelt wach.

    Es grüßt ein seltener, aber hoffentlich noch gern gesehener Gast!
    Levin

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    1. und wie gern gesehen du bist, lieber Levin! Was für eine schöne Überraschung und große Freude, mal wieder ein Lebenszeichen von dir zu lesen.

      Deine empathische Replik sagt mir zweierlei, das mich riesig freut, zum einen, dass du dir die Liebe zur Lyrik erhalten hast und das mein Gedicht genauso "funktioniert", wie ich es mir wünschte. Es ist unter dem Eindruck eines Berlinbesuchs entstanden und obwohl ich die Stadt ungemein interessant und spannend, ja zum Teil auch bezaubernd empfinde, spüre ich doch deutlich, ich bin und bleibe ein Mensch der Stille, Ruhe und Weite.

      Ich sende dir ganz herzliche Grüße und wünsche dir eine gute neue Woche ... wir lesen uns

      bis bald
      isabella

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  3. Liebe Isabella,
    dein Text erinnert mich sehr an Städte wie Manila und Davao (noch vor 9 Tagen war ich dort, schluchz ;-)). Unsere Städte weisen ja noch so etwas wie Struktur und Übersichtlichkeit aus. Diese Städte in Asien sind aber für uns Europäer (zumindest lange Zeit) unverständlich.

    Mir gefällt dein Text sehr und die Sehnsucht nach blauer Weite kann ich gut nachvollziehen.

    LG
    Bernd

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    1. Lieber Bernd,

      oh ja, diesen Nachurlaubsblues, wie gut ich das nachfühlen kann .... !!

      Ich freue mich sehr, dass es dir Bilder von Orten bringt, die du liebst und natürlich erst Recht, dich wieder in unseren Gefilden zu wissen.

      ganz lieben Dank und hab einen guten Start in die neue Woche.

      lg isabella

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