lichtlose Tage



spröde - lichtloser tage
graue finger schlingen sich
um mein winterherz
schnee fehlt und trost ist nicht
in sicht der blick nach außen
voller schmerz kann man an 
zu viel grau ersticken wo pflanzt
man neue hoffnung an es ist wie
stets der weg ist offen man trägt
die wahl im innen drin ich will 
zum licht es stärkt mein hoffen
so wie das meer das ruft und schenkt
sich selbst und dir und mir ich 
denk es ist genug zum weitermachen
zum lieben und du weißt schon
machen genießen was der morgen 
bringt egal wer da die finger schlingt
noch gestern um mein winterherz
du bist mein licht mein lieb
mein mittel gegen lebensschmerz 


veredit©isabella.kramer2020 




In rauhen Nächten

 .



In rauhen Nächten

wohlbehütet von leisen tönen sorgsam geschützt gegen all den unbill und schrecken dieses jahres durch die liebe gestärkt und vom frischen wind der zuversicht getragen in ein besseres glückliches neues jahr 

sternenstille 
ein silberweißes hoffen
und dann die eisharfen 


veredit©isabella.kramer2020


 Liebe Leserinnen und Leser,

 Liebe Freundinnen und Freunde,

ein einschneidendes Jahr liegt hinter uns. Für jeden Einzelnen von uns hat es Einschränkungen und Veränderung gebracht. Wie sehr es das eigene Leben und das von Familie und Freunden getroffen hat, ist sehr unterschiedlich – doch wir alle hoffen gemeinsam auf ein besseres 2021. 

Herzlichen Dank für 12 wundervolle Jahre hier in meinem Gedichte-Blog. Ich bin stolz und glücklich über Euer Interesse und Eure Treue. Ich wünsche Euch und Euren Lieben von Herzen ein gesundes, erholsames und - trotz aller Umstände - glückliches Weihnachtsfest. Und für 2021 einen guten Start in ein positives Jahr.


Isabella    

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forever warm

 .




forever warm
but empty
your place inside me

under the darkest stars
covered by a thimble moon

sleeping 


©isabella kramer


first published by Ai Li at "and still" (the cherita, Band 37) March 2020

published in Haiku book Desert Rain , 2022



über cherita


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herz um herz

 .


 Herz um Herz

geborgen in stille
dem licht zugewandt
tief und ruhig den advent
einatmen in deiner armbeuge
jene heimat leben die immer
sein wird sorgsam hüten
die meerischen augenblicke
wie ebenso nichts verschwenden
von jener füllenden leere die kraft
uns gibt gegen den sturm
der angst im kahlen geäst trost
finden im geben herz um herz

 

 

veredit©isabella.kramer 

 

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Schattenland




schattenland 
dunkel senkt sich
drückt bis wir fast
auf den knien liegen
wäre da nicht das 
hoffnungsvolle weiß
das in unendlicher 
sternengestalt sacht
ganz sacht vom himmel 
fällt und erhellt
schneeige zärtlichkeit
braucht die welt 


veredit©isabella.kramer20


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Novemberstrand III




wege in eine stille zeit 
einsam und friedlich
wie ich es liebe 
und wenn es geht
ein wenig verschneit
zeit in der ich mir selbst genüge
von irgendwoher weihnachtslieder
andächtig sacht fast wie im traum
trägt der wind sie von nord herüber
wie die winzigen sterne im schaum 
den das meer wie ein kuss übergibt
wintergruss am leeren strand

wege in eine stille zeit
einsam und friedlich
wie ich es liebe 



veredit©isabella.kramer20 




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verweht

 


tief gräbt sich der sturm ins land reißt letzte blättrige freunde fort nur fort einzig die zeit bleibt zurück und das wissen um den nahen winter hinter dem blaugrauen wald urplötzlich ein streifen licht achtsames schenken und ein stilles lied denn die liebe ist immer da 


veredit©isabella.kramer20

 

 

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Novemberfragen



kann man aus bunten blättern
neue töne weben
wird meer vor sehnsucht blauer
die berge höher und die küsten
weißer wilder eben unbeschreiblich
schön wie nur das herbstlicht 
sie verwandelt und was wäre 
wenn wir endlich unseren traum vom
haus am see im hier und jetzt erleben

ist es der herbst der träume mehrt
verstärkt der zieht an unsichtbaren 
fäden richtung dort wo immer schon
der sehnsuchtspunkt gelegen der 
deine hand in meine legt dort wo sie
ihre kraft und unsere liebe lebt ja wo
sie hingehört von anfang an bis zu 
dem ende unserer leben 


veredit©isabella.kramer


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Ignoring


 .


ignoring
the world's edge
by my side

sipping
aquamarine

deep in your eyes


©isabella.kramer


awarded as a cherita lighthouse

first published by Ai Li at "and still" (the cherita, Band 37) March 2020



über cherita




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eingesammelt


 

aus dem vermehrten dunkel ein licht erwachen lassen gegen all die bedrohlichkeit farben sammeln vom gelben und pupurnen laub und der blühenden astern herbstkinderleuchten einfangen in der spröden kammer eines verzagenden herzens aus den gesängen der wildgänse noten finden die für sich bestehen auf den weißen blättern ungemalter aquarelle und wenn im grau deiner schläfen sich der frühe mond verfängt so wird er milde lächeln über solches tun


veredit©isabella.kramer20 



Regentage

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Regentage 

es sind die regentage
die der seele kräfte rauben
das nasse einerlei bringt
alle farben zum verlöschen
und trübsinn waltet
zwischen engen wänden

wie sehn ich mich ans graue meer 
mit seinen herbstentleerten stränden

der blick geht weit
durch tropfenblinde fenster
die zeit entgleitet mir 
mit tiefen wolken nordwärts
wo die möwen
meinen namen rufen 


veredit©isabella.kramer20 


als Hörversion: Regentage

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HerbstGefallen

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Herbst/Gefallen

es herbstelt sich 
mal mit getöse wenn die eicheln
auf das blechdach der garage ploppen
mal wenn die ach so morschen äste
ihr letztes knarzen unter motorsägen
aushauchen und erst die blätterpracht

nie kommen die worte leichter
nie fällt es schwerer nicht im rausch
zu versinken farben und düfte und
dann noch nebel am morgen 

uns dichtern ist die zeit die liebste
so stehen wir den wirbelnden blättern
mit flinker feder zur seite
ganz im banne des herbstgefallen 
berauscht von so viel pracht und wirbel


veredit©isabella.kramer20 


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Seagulls don't die




seagulls don't die
ashore

so 

plant me
no white chrysanthemums
autumn deepens


©isabella.kramer


awarded as a cherita lighthouse

first published by Ai Li at "dream journal" (the cherita, Band 35) January 2020



über cherita



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Brief an eine Katze

 


schon in der anrede beginnt das große zagen
wie könnte man zu solch erhabener schönheit
einfach schnöde katze sagen da müssten worte
neu erfunden werden welche eindeutig das bild
der göttin wiedergeben die auf ihren samtig
blauen pfoten all die jahre uns begleitet hat in
unserem leben die vermitteln welche klugheit
in ihr wohnt herrlichstes aller tiere du welche
eleganz du stets verbreitest welche ruh du bist
uns freundin quälgeist und gefährtin gleichermaßen
ein quelle unserer freude weichbepelztes teilchen gar
so herrlich anzufassen schon dein schnurren müsste
ein ganz eigenes lied bekommen ganz zu schweigen
von den  unvergleichlich zarten wonnen die ein
tiefer blick aus goldenen augen stets bereitet
du bist unser ein und alles und es kann wohl nur
ein narr sein der solch tatsachen bestreitet


veredit©isabella.kramer2020

 

 

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Aus dem Bergell

 

es sind die sonnigen matten des engadin dort wo der herbst sein gold gewinnt aus italienischer sonne und reifen kastanien die schneeigen gipfel des bergell den rahmen geben mit gleißendem silber und wärs nicht schon genug so duftet es allenorten nach pasta mit frischen steinpilzen und herbstlämmer teilen sich die grünen teppiche mit so viel licht das man getrost ein wenig mit nach hause nehmen kann



text und bild - veredit©isabella.kramer

 

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sollte man



sollte man
noch gedichte schreiben
über das sommerende 
den duft von kartoffelfeuern
fluffige wolken und mehr sonne
als wir verdienen sollte man

sollte man den blick 
aufs kleine lenken wieder einmal
so herztief hinschauen dass einem
die tränen kommen weil herztief
eben so schön ist 

sollte man weiter und weiter 
schreiben weil es von innen nach
außen will das lächeln und freuen
das glück und genießen so richtig
in vollen zügen auskosten
september herz sag mir 
sollte man das wirklich tun 

ja, sagst du - man sollte 


text und bild - veredit©isabella.kramer2020

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Comes




Comes

in der fuge einer endlos wachen nacht

mischt sich der leise rhythmische
akkord deines atems

mit dem schlag meines herzens

flutet unter die haut
wärmt fingerspitzen

eisige wachträume
schmelzen einfach hinfort

weich hüllt ton für ton
in die gewissheit

ich bin daheim


in a fugue of an
endless wake-up night

the quietly rhythmic
chord of your breath

mixes with
my heartbeat

floods under the skin
warms fingertips

frosty nightmares
just melt away

softly covers tone by tone
in the certainty

I'm home



veredit© isabella.kramer2012/2020


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nicht alles

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man sollte sorgsam sein mit dem
was man wählt
man kann nicht alles kaufen
was zählt
es ist nicht alles verloren
was fällt




text und bild - veredit©isabella.kramer20

das ungesagte wort

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das ungesagte wort 


sie nahm es mit
das ungesagte wort
ihre kleinen hände malten
zitternde vögel ins gegenlicht
ihre seele verblasste
wie die hortensien es
ende september immer tun
doch sie ging ohne abschied
zwischen den wänden hindurch
an diesen schattenort
jenseits des denkens
weit hinter lethes brücken
so sagten sie

selbst der august entlockt
ihr kein lächeln mehr

es war einmal eine mutter



veredit©isabella.kramer 

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into that good night

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into that good night

waiting list places
for 2 passengers flights
to the moon

your gift for our 
33rd anniversary



by veredit©isabella.kramer














In diesem Jahr sind es schon 34 Ehejahre und 41 gemeinsame Jahre für die ich unendlich dankbar bin. 

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Gartennotizen - 8. August 2020

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Abgesang

wem haben wir ihn geopfert
unseren tapferen apfelbaum
gaben wir ihm nicht all unser
liebe mühe wasser und gute worte
es scheint vergebens gewesen zu sein
ergeben erwarten hunderte winziger
äpfelchen ihren tod ungereift
am hoffnungslos dürren ast
lang und länger die liste derer
die es nicht geschafft haben
an unserer seite zu altern
nur bilder aus glücklich tagen
schmücken die erinnerungen




veredit©isabella.kramer2020 



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verbunden



verbunden



es ist ihr lächeln das verbundenheit ein positiver glanz ein leuchten das nur glück bedeuten kann verheißt ein sich hineinsehnen in die lasszive wärme des augusts blattzartes deuten an sommersprossigen wangen das stille azur deiner augen der geheime spiegel voller zärtlichkeit erwartend bereit zu geben ohne zu fragen sonnengereifte tage die hineingleiten in lavendelnächte singt dann noch die nachtigall so sind wir verbunden in sommer glück gewachsene nähe und eines verliert sich im anderen allzu gern


veredit©isabella.kramer20 




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I need no oysters



I need no oysters
or champagne

we go barefoot holding hands

you pick stars
from the southern cross
and give my neck pearls



by veredit©isabella.kramer










awarded as a cherita lighthouse


first published by ai li at "the night" (the cherita, Band 36) February 2020



über cherita

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Zürichsee



spaltbreit lächelndes seeblau von bergen umarmt licht tanzt auf wellen farben und formen wie mit paul klee's hand getuscht aus freude und sommer bestehend altes pflaster voller geschichten aus grünen hinterhöfen dringt der duft von warmem kirschkuchen und deine lippen an meiner wange


veredit©isabella.kramer20


herz himmel



es ist mir ein herz
zugewachsen
ein wir
ein uns
ein mehr

ein achten mit sorgfalt
das leben betrachten
mit rücksicht begegnen
nicht schwer

herzlicht
schreibst du mir
in den tag
es klingt nach sommer
und hoffen
nach schwalbenflug
nach warmer haut
mein herz und
der himmel sind offen



veredit©isabella.kramer2020 


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Muschelworte




juni
und das meer
ist weiter entfernt
als der mond

ganz im innern
des sehnens jedoch
liegt sie - die eine

du gabst sie mir als versprechen

zartblau ist sie 
immer noch 
die muschel
fast ein herz
aber nur mit den augen
der liebe gesehen

nun ist wieder sommer
und das meer
ist weiter entfernt
als der mond




veredit©isabella.kramer 2020



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wir wollen

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wir wollen keine masken tragen
könnten nicht atmen darunter
was wunder wie gut das schon
seit ewigen zeiten funktioniert





veredit©isabella.kramer20


Photo by John Noonan on Unsplash


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zurück ins glück

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Zurück ins Glück

aufschürfen die worthülsen
am flutrand des kleinen glücks 
sich lustvoll dem sommer verschreiben
herrlich ungestüm wie die rosen
die die dünen umschlingen 
uns duft und trautes versteck  
zugleich nichts außer wandernden
wolken und fernen möwenrufen
sehnlich schmiegt sich der wind
an dünen und sonnenwarme haut
blau breitet sich schützend und der sand
rieselt durch unsere offenen hände 
zurück ins glück




veredit©isabella.kramer20 


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wounded by

.


wounded by
white jasmine
is normal today

but who believes

in the healing power
of snow moon traces


by veredit©isabella.kramer




first published by ai li at "dream journal" (the cherita, Band 35) January 2020



über cherita




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nachtworte 12



es ist keine heimat im schlaf
kein vergessen in den rauen stunden des salzigen erwachens
dunkelblau heißt nicht immer das meer
oftmals sind es die rüden zeichen
die geblieben sind von ...
ach von all dem unaussprechlichen
nein wispert es hinter bleichen spiegeln
- es ist keine heimat im schlaf



veredit©isabella.kramer20



Mirror
in this smudged glass
while such breeze knits my hair
as I try to change my life's course
new comb


©magyar 

Saumverse



buntester rand der günen welt zigtausend wogende halme umhüllen duftwolken aus kamille mohn küsst lippen rot so rot  und des juni hand streift dir verspielt die blonden locken aus der stirn komm legt dich zu mir in die sommerglut am buntesten rand der grünen welt


veredit©isabella.kramer2020


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must do this

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must do this 
again and again

conch shell over conch shell 

the one still waiting for me
with my song
in its heart 



veredit©isabella.kramer19









über cherita

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mit vollen Händen



er neigt zur üppigkeit der gute schenkt gern mit vollen händen licht und blütenfülle überreich duftwolken allenorten selbst die unscheinbarsten pforten zu den allerkleinsten gärten duften fliedervoll dass einem schier die sinne schwinden oder zwingen diesen einen süßen augenblick aus tiefstem herzen mai zu trinken



veredit©isabella.kramer2020 


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dahin/gehaucht

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atemlos
wären wir
den atem los
das atemlos
sozusagen
ein hauptgewinn
könnten wir
endlich wieder
alle so tun
als ob nichts
gewesen wäre


veredit©isabella.kramer2020 


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Mairegen



es rauscht vor den trüben fenstern
und trommelt wie wild auf das dach
gleich sintfluten brausen die massen
die erde lechzt nach dem nass

schau, wie sie streckt ihre glieder
sich dehnt vollgesogen und satt
aus trockenen nischen und fugen
gebiert tausend blüten und blatt

voll sehnsucht dein blick in das treiben
ich weiß da gibt es kein halten
mit blanken füßen im regen
wer mag da schon drinnen bleiben

es rauscht vor den trüben fenstern
ich lausche dem kommen des mai
deinem lachendem spiel im regen
tief innen fühl ich mich frei



veredit©isabella.kramer


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reibeisen nr. 37 - Veröffentlichungen meiner Gedichte



reib 
                                    eisen Nr. 37                                 


Das internationale Kulturmagazin aus Kapfenberg
Nr. 37

Jahrgang 2020
Europa
Literatur
Kreis Kapfenberg ist erschienen und

ich freue mich sehr auch in diesem neuen reibeisen mit zwei Gedichten vertreten zu sein.
Im 9. Jahr in Folge bin ich dabei, das spornt an und gibt Energie für die Zukunft. 



Gedichte: 











Stets finde ich es besonders gut bei der Jurierung für das jährliche reibeisen, dass sie nach wie vor anonymisiert erfolgt, so dass eben der Text und nicht der Autor ausgewählt wird. Mein herzlicher Dank an all jene Unermüdlichen, die dieses wundbare Magazin auf solch hohen Niveau Jahr für Jahr ermöglichen !!!


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introvertiert



eingestellt die nähe untersagt das ertasten der gegenhaut heimlicher wunsch scheut es den atem der liebe in die warmen falten der nacht verlegt sich das fühlen selbst an den fingerspitzen traut es sich nicht zu fassen das was menschlich macht verstörend verkehrt wenden wir uns die haut nach innen wo der geisterwind in süßen düften den frühling überquellen lässt nichts lockt so sehr wie das verbotene land links unterhalb deines herzbogens


veredit©isabella.kramer2020

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Auf immer




aus licht und wärme wiedergeboren
dem zartgegrünten anvermählt
in guten und schlechten zeiten verschworen
du einzig geliebter gefährte durchs leben
auf immer im frühling - dich hab ich gewählt



veredit©isabella.kramer



Lichtstreif




auf eigenen wegen reist die zeit
gebt ihr das hoffen an die hand
die welt wagt nicht einmal zu atmen
doch stärken krisen jenes band
das liebe webt in diesen frühling
ein helles licht macht sich bereit
es tröstet, wärmt und stärkt von innen
auf eigenen wegen reist die zeit



veredit©isabella.kramer



inspiriert von dem wundervollen Blogtitel von Hermann Josef Schmitz

Hoffen



die wege sind uns verschlossen
die nähe wird zur gefahr
der himmel steht nur noch
den wolken und vögeln offen
natur lebt den frühling ganz bar
unseres miterlebens kaum
trau ich mich freude zu schreiben
der boden scheint schwankend
die zukunft dumpf vage
gefahr droht von allen seiten
nichts vor uns wird jemals
wieder so werden was wir noch
gestern alltäglich genommen
weltwandel mit härtester schrift
geschrieben die welt ist zu rund
um ihr zu entkommen

wir treffen uns
jenseits der weißen wolken
dort sind unsere wege offen
sie liegt in uns
diese kraft für morgen
ich zähle darauf
nennt ihr es hoffen


veredit©isabella.kramer



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verströmt

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aus allen himmeln strömt
das licht ins reine leben
öffnen sich die ersten zarten
narzissen primeln und
brautspieren mit den weißen
tröstend schönen armen
im frühlingsgarten umhüllt
versprechend zärtlich dich
und mich ein ahnungsvolles
werben um das kleine bisschen
glück geschenk des tief gelebten
augenblicks es gilt sagt mir
der anblick deines lächelns
und es ist aus allen himmeln
strömt das licht


veredit©isabella.kramer20



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verzagt

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im Corona Frühling 2020 
verzagt
traut sich das wort
nicht aus geschlossenen
mündern

ganz unverzagt
ja hoffnungsvoll
wie's frühlingshafter
gar nicht geht
erschallt aus nachbars garten
das lachen kleiner kinder
die fang-mich spielen
und fröhlich kichern
wenn eins das andere
berührt


veredit©isabella.kramer


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die iden des märz - manische knospen

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unterlegt mit fehlenden worten
tau wagt sich ins frühlingsgeäst
wirrsinn trotzt ahnungsvollem dünkel
die nebelraben geben ein depri-fest

würde der würg in die faust gehustet
ach, könnte man/frau es nur wagen
wolkenschiffe einfach so weggepustet
nachtgestirnt der glitzernde große wagen

gerümpel des wahnsinns treibende knospen
glück oder unglück muss drinnen bleiben
zaungäste trollen sich unerwünscht
wer sich fürchtet der sollte nicht schreiben




veredit©isabella.kramer2020



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