in Ostaras Bann

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ich schreibe mir die Zeit still
verweb sie Wort für Wort
ins filigrane Treiben
bis dass der Frühling fällt
tief in mich selbst zurück

verweb sie Wort für Wort
setz kleine helle Silben
in duftgefüllte Pausen
nur riechen, lauschen, staunen
will mich satt fühlen dran

und schrieb ich mir die Zeit still
mit kleinen hellen Silben
verwob sie Wort um Wort
so fiel der Frühling endlich
tief in mich selbst zurück






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salzige Erkenntnis

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Meereswind im Haar,
den Sand, die Muscheln,
Wellen, Sonne tief
und hautnah spüren.
Augen trinken satt
am Blau in allen Tönen.
Horizont, so weit, dass nur
die Wolken ihren Kurs
am Wind noch wissen.
Möwenrufe, Echo -
wild und frei.
Schafgetupfte Deiche
und dahinter immer
endlos geht der Blick.
Raps erglüht in
tausend goldenen Flächen.
All das fühlen, sehen
riechen können, 
wissen -
ich bin Teil des Lebens
und des Schönen.






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Dennoch

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webt sich ins Land
mit sanften, leisen Tönen
umgarnt die Wälder, Hecken
selbst den letzten Winkel

streut goldenen Staub
mit jedem warmen Atemzug
auf Teiche, Seen und Pfützen
in gleichem Maße – maßlos

fragt nicht nach Weltschmerz
Krisen, Kriegen, Katastrophen
haucht Hoffnungsgrün
auf gestern noch Lebloses

und gipfelt in dem Veilchen
zwischen engsten Fugen
unbändig, morgig mahnt
der Frühling Leben an







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kein kreis ist mehr geschlossen

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und kommt die flut
nimmt jede spur
hinweg
lässt ödland nur
zurück und all den
strahlend fahlen
schmutz und tränen

verwischt
was fälschlich gut
erschien
zermahlt mit scharfen
zähnen jeden stein
unzeit für frühlings-
blühn







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