Kinderspiel - Smokey Mountain* I
kein Spiel, von zehn rückwärts
das tiefste, tot-sichere
Versteck
wer zu früh entdeckt wird
meutert entrüstet
kämpfen um die dunkelsten Ecken
die wertvollsten Funde
im Abfall,
verloren, verlieren,
ver – ver – ver … dammt!
niemals Kind
nicht eine Sekunde
vergessen von der Welt
Circa seit dem Jahr 1954 entstand am Stadtrand von Manila ein Müllberg, der, weil er fast immer brennt, „Smokey Mountain“ heißt. Es ist eine der größten Müllhalden Asiens. Hier leben und arbeiten fast 30.000 Menschen, manche Schätzungen sprechen von 100.000 Mindestens 9.000 davon sind Kinder, die den Müll nach Verwertbarem durchsuchen um sich, oder ihren Familien das Überleben sichern. Die allermeisten dieser Müllkinder sind jedoch auf sich allein gestellt. Die Arbeit unter dem beißenden Rauch verursacht zahlreiche Krankheiten wie Asthma oder Tuberkulose, an Schulbesuch ist gar nicht zu denken. Durch tropischen Regen aufgeweichte Müllberge stürzen herab und stellen eine lebensbedrohliche Gefahr dar. Meist reicht der Tageserlös nicht einmal für eine Mahlzeit, darum streiten sich mit dem Ratten um den letzten Bissen im Verwesungsbrei ....
Das Lied des Meeres
es ist Zeit
wenn jedes Wort
nur leer in meinen Ohren dröhnt
und das Sehnen übermächtig wird
klingt von Ferne fast unhörbar
ein Möwenschrei
es ist Zeit
wenn mit geschlossenen Augen
an der Ampelkreuzung
feine Salzluft durch die Straßen weht
und unter meinen Füßen
das Donnern ferner Brandung bebt
es ist Zeit
wenn sich der schwarze Asphalt
wandelt in pudrig weißen Sand
und ich die Muschel in der Jackentasche greife
weiß ich,
es ist Zeit den Weg zu nehmen
nordwärts, dem Lied des Meeres folgend
veredit©22.05.09/23.08.09
Zitate
.
Wenn du singen könntest, Schmetterling,
hätten sie dich längst in einen Käfig getan.
Ochi Etsujin, 1656 - 1739, japanischer Dichter
Wenn du singen könntest, Schmetterling,
hätten sie dich längst in einen Käfig getan.
Ochi Etsujin, 1656 - 1739, japanischer Dichter
wolkengold - Pantum
wolkengold
sanft zeichnen sommerfinger
weitgespreizt bis ganz, ganz tief
rücken grün, blick himmelwärts
so grasumduftet wandelbar
weitgespreizt bis ganz, ganz tief
am liebsten lichtleicht, licht
so grasumduftet wandelbar
wortbefreit knochenlos weiß
am liebsten lichtleicht, licht
rahm spült schwarz hinfort
wortbefreit knochenlos weiß
glitzerränder greifen streifen
rahm spült schwarz hinfort
sanft zeichnen sommerfinger
glitzerränder greifen streifen
rücken grün, blick himmelwärts
veredit©09
sanft zeichnen sommerfinger
weitgespreizt bis ganz, ganz tief
rücken grün, blick himmelwärts
so grasumduftet wandelbar
weitgespreizt bis ganz, ganz tief
am liebsten lichtleicht, licht
so grasumduftet wandelbar
wortbefreit knochenlos weiß
am liebsten lichtleicht, licht
rahm spült schwarz hinfort
wortbefreit knochenlos weiß
glitzerränder greifen streifen
rahm spült schwarz hinfort
sanft zeichnen sommerfinger
glitzerränder greifen streifen
rücken grün, blick himmelwärts
veredit©09
Déjà-vu
Um das Haus wogen
rot-blaue Hortensien,
grauer Stein schirmt sie.
Damals in der Bretagne
wehte der Galerne vom Meer.
veredit©09
und hier noch ein besonders schönes und passendes Gedicht vom Reinhard:
majolika:
im seidenblau
werd ich
ein lichtgelb
pflanzen – dir gleich
neben dem weiß
im garten nahe
den klippen
tjm. - 2006
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