nur

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nur
im schnee ein blatt
stille






veredit©10


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impulsauslösend war hier das ungemein inspirative bild von jürgen kühn

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Frohe Weihnachten

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Nichts Lieblicheres kann es geben, als sich über des Nächsten Glück zu freuen und ihm zu wünschen, was man sich selbst wünscht.

Brigitte (Birgitta) von Schweden, 1303 - 1373



Allen meinen lieben Freund/innen und Leser/innen von Herzen ein besinnliches und harmonisches Weihnachtsfest voller Freude und ein glückliches und gesundes Neues Jahr mit den allerbesten Wünschen für 2011

Vielen Dank für diese wundervolle gemeinsame Zeit!



Herzlichst

Isabella Kramer - veredit

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Haiku 02-12-10

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wintersonne
die last der zweige
stäubt diamanten





veredit©10


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Antwortgedichte





Cada invierno
nace nueva Navidad
en el corazón.








Hielo en rama
llegando el solsticio
vidas nuevas




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„Das größte Glück ist, an sich selbst zu glauben.“ – Selma Lagerlöff -

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Vermutet hatte er es schon lange, denn jedes Mal, wenn er über den alten Friedhof wanderte und an der Statue vorbei kam, hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden. Auch sah der Marmorengel immer ein bisschen anders aus. Heute, am frühen Nachmittag des 24. Dezember, hatte er noch mehr Zeit als sonst - Zeit für sich allein, Zeit, sich allein zu fühlen … „Alleinzeit!“ sagte er leise, während er den schlafenden Engel betrachtete und sein Atem weiße Wölkchen in der frostklaren Luft bildete.

Plötzlich nickte der Engel ihm mit einem aufmunternden Lächeln zu und sagte: „Aber du hast doch dich!“





veredit©11.12.10



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Drabble s. Wikipedia ... "Ein Drabble ist eine pointierte Geschichte, die aus exakt 100 Wörtern besteht. Dabei wird die Überschrift nicht mitgezählt. Ursprünglich als Fanfiction betrieben, wird sie aufgrund ihrer einfachen äußeren Form gerne von ungeübten Autoren als Einstieg in Lyrik oder Prosa genutzt. Durch die Beschränkung auf das Wesentliche stellt das Schreiben von Drabbles auch für erfahrene Autoren eine Herausforderung dar. "



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vierzehn Wochen

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ein Anfang kommt - quirlig
die Augen so bernsteinhell
mutig der Sprung ins Leben

Handspanne Pelzgequirl
entknotest Nebelbänder
teilst, nimmst und bleibst

ziehst Nähefäden wieder
 zusammen – was macht es schon
wenn der Teppich es anders sieht







veredit©10


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Island Träume

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Island Träume

in Feuer und Eis
will ich eintauchen
in Ryolith färben
mir Hände und Seele

Moose mir weben
ins Kleid – dornenbestückt
tanzen, tanzen
auf dem Geysir

Gischt trinken
in gierigen Schlucken
fühlen die Glut
der uralten Erdmutter

Wandern zeitgelöst
eins mit den wilden Ponys
verschmelzen zu Nebel
über Feuer und Eis





veredit©10



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das Foto konnte ich nun, nach der wunderbaren Reise austauschen, so dass ein Teil der Kommentare sich auf ein völlig anderes Bild bezieht, dass von Peter Tille von wikicommons entnommen war ...



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Antwortgedicht von C. Sneyder bei den Kommentaren - Muchas gracias querida Cathy :))

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herbstEnde

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die letzten blätter
die katze wird die neuen
nicht mehr sehn



veredit©10



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..wie traurig, ach,
sag, sie geht in den süden,
dorthin,
wo es immer warm ist,
oder,
sie geht dorthin,
wo sie immer
am kamin sitzen kann
im warmen
und lauschen dem knistern des feuers...


Lady.Art©



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gelbe Augen
erblicken
das Licht


herbst.zeitlosen©


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Novemberstrand II

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der Sturm treibt graue Tage
übers Nordmeerland

in müden Farben webt sich
Wehmut in fliehende Wolken

über die leeren Strände ziehen
Kraniche rufend gen Süden

im frühen Dämmerlicht goldene
 Heimeligkeit hinter Butzenscheiben

windschützend legt sich
dein Arm um mich

wir gehen heim





veredit©04.11.10




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Alles zu seiner Zeit

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Langsam öffnete er seine grauen Augen. Sein erster Blick ging zu den drei Geschwistern – alle schliefen in ihren Betten, zwei von ihnen tief und fest. Er streckte sich und gähnte und sofort erhob sich der Wind. Er rüttelte an den Fenstern, brauste mit aller Macht um das Haus. Bunte Blätter wirbelten auf. Seine beiden Schwestern, die eine verführerisch zart, die andere selbst im Schlaf voll sinnlicher Lebenslust, würden jetzt für viele Monate ruhen. Der Bruder hingegen, räkelte sich bereits in frostigen Träumen, kurz vor dem Erwachen.

Aber jetzt war seine Zeit gekommen, voller Regen und Nebel. Der Herbst war erwacht!






veredit©10



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Drabble s. Wikipedia ... "Ein Drabble ist eine pointierte Geschichte, die aus exakt 100 Wörtern besteht. Dabei wird die Überschrift nicht mitgezählt. Ursprünglich als Fanfiction betrieben, wird sie aufgrund ihrer einfachen äußeren Form gerne von ungeübten Autoren als Einstieg in Lyrik oder Prosa genutzt. Durch die Beschränkung auf das Wesentliche stellt das Schreiben von Drabbles auch für erfahrene Autoren eine Herausforderung dar. "
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übergang

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über nordisch graue weiten
fegt ungestümer blätterraub
an seinen fersen zäher nebel
löst farben, blicke, worte auf

ins ungewiss - du fröstelst
es ist november










veredit©10




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inspiriert wurde ich zu diesem Text von dem wunderschönen Gedicht Spät im Oktober von Hermann Josef Schmitz- Danke!



ein weiteres schönes Antwortgedicht Herbstmahnung von Helmut Maier und bei den Kommentaren s.u.

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abschied

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für immer

zwei worte
ohne trost



für immer








veredit©10




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Antwortgedicht von Hermann Josef Schmitz


was bleibt
das bleibt
sagst du
ich will
das bleibt
was bleibt
für immer
bin ich
bist du
die welt
ist deine
jetzt ist
meine wieder
nicht mehr
nicht unsere
das bleibt
ist besser
glaubst du
will ich
noch nicht
das ist



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wiederkehr




zehnuhrdreiundzwanzig
die knie sind wachsweich
und im hals ein riesenstein
- wer braucht schon worte

zehnuhrvierundzwanzig
der bahnhof völlig überheizt
eiskalt und feucht die hände
- wer braucht schon hautkontakt

zehnuhrfünfundzwanzig
unter hunderten gesichtern
leuchten zwei graublaue sterne
- lang ersehnte wortlose berührung





veredit©10



Safe Creative #1010237646994

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endlos








und trägt der Wind
mir flüsternd
deinen Namen zu

spielt sanft mit
meinem Haar
wie damals deine Hand

dann steh ich stundenlang
am Meer, find wie die
Wellen keine Ruh

du sagest, warte dort auf mich
und gingst – ich blieb
Sturmmöwen sterben nicht an Land




veredit©10





Safe Creative #1010227633089
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schattenzeit






ins grau fiel der tag
lichtlose tristesse
trübte mienen
gedanken und blicke

sprühfeine kälte
kroch ungefragt
in offene mäntel
gedanken und blicke

kampfloser abgang
den rest der dämmerung
überlassend
gedanken und blicke










veredit©15.10.10


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Haiku 01-10-10

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Die letzte Rose -
tausende Frühtauperlen
in einer Blüte.



veredit©10



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und das wunderschöne Antwortgedicht von ñOCO - Muchas gracias querido amigo!





Hojas perladas
azul de tristeza
bailan con la niebla




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nachtworte 04

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gesetz des lebens –
sterben

gesetz der bindung -
trennung

gesetz der liebe -
hoffnung





veredit©06.10.10


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Herbstwald - Pantum









Pilzduftend, grüne Räume
Waldpfade locken moosweich
herbstlichtgemalte Träume
goldblattgetupft der Moorteich

Waldpfade locken moosweich
horch, hat dort nicht ein Elf gelacht
goldblattgetupft der Moorteich
die Spinnenfrau ihr Netz bewacht

horch, hat dort nicht ein Elf gelacht?
Farnwedel tanzen träge
die Spinnenfrau ihr Netz bewacht
und Brombeerduft säumt Wege

Farnwedel tanzen träge
Pilzduftend, grüne Räume
und Brombeerduft säumt Wege
herbstlichtgemalte Träume



veredit©03.10.10



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BeSchwerde






Tage gibt‘s,
da fühl ich mich bleischwer.
Ziehen, zerren, zuckeln
an jedem Ende -
schräg und düster
starren selbst die Wände.

Wär' ich nur …
ich weiß nicht
- einfach irgendwer.
Jemand Unsichtbares,
ja, das wär' nicht schlecht -
oder wölkchenleicht
am blauen Himmel treiben.

Doch nein,
ich muss am Boden kleben bleiben -
manchmal ist das Leben wirklich
ungerecht.






veredit®10


Safe Creative #1009277447920


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Haiku 01-09-10









Ein moosweicher Pfad
umhüllt den sterbenden Stamm.
Darüber Herbstlicht.











veredit©10


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Ich habe das Haiku verändert, da mir die Urversion nicht gefiel ... dadurch hat sich auch der Inhalt einiger Kommentare verändert, da sie sich zum Teil auf die alte Fassung beziehen... ich bitte um Verständnis

nachtworte 03

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tiefschwarze stille
tropft von dächern und blättern
nur von fern der ruf des käuzchens
- wehmut



veredit©10.09.10


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Unzeit

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die Zeit der Schatten
und des Windes ist gekommen
sie fragt nicht nach
dem rechten Augenblick

umwebt mit todesdunklem Mantel
die kaum gereiften Früchte
und läßt die karge Hoffnung
als weißes Blatt zurück





veredit©080910



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als wunderbare Ergänzung das so hoffnungsvoll
ausklingende Antwortgedicht von Hermann Josef:


drum lass das weiße blatt
in diesem dunklen werden
nicht allein du selbst brauchst
jetzt ein warmes händefeuer
das zärtlich deine kalt gewordenen sterne wärmt
drum lass das weiße blatt
in diesem dunklen werden
nicht allein du selbst brauchst
jetzt zwei helle augenfenster
die ausschau nach dem haus der hoffnung halten



vielen Dank für diese schönen Verse lieber Freund!



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