el sueño

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schon morgens 
schläft die stille
auf den sonnigen fliesen 
zeitvergessen silbert 
das meer herüber 
von irgendwo taubengurren
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nada más






 veredit©isabella.kramer - 2012 







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reisezeit

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aus knorrig nackten armen
spreizt sich grau ins gestern
und dünne nebelbänder
erstarren im ersten reif

an blankgefegten himmeln
hängen schwanenrufe
es riecht nach rauch und moder
fastwinter kommt aus nordost

gibt müden träumen nahrung
tiefazur des meeres spiegel
goldglanz auf schwarzer lava
windumtostes pures sein

komm freund, lass uns fliehen
salzküsse tauschen und
unter blühenden myrthen
zeit in licht verwandeln




veredit©isabella.kramer 2012






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„Wenn aus bedecktem Himmel...“, Hermann Hesse

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"Wenn aus bedecktem Himmel...", Hermann Hesse



heut kam das licht
in den grauen morgen
beim erwachen 
sah ich nur mich 
in deinen augen








veredit©isabella.kramer 2012











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Herbstwaldiges







herbstwaldiges


vielfarbgewand breitet
der stille rostrote wege
und im adagio tropfen
die letzten blätter
ins weiche grab


schweigst auch du
hörst du des restjahres
 leises seufzen zwischen
bemoosten riesen


schön war’s







veredit© isabella kramer 2012


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zeichen





ein zwei nächte nahe am frost und der wald hat sein vielfarbgewand übergestreift am himmel ziehen südwanderer uralte innere routen federgesang malt meerbilder und flirrenden süden vor traumleere augen abend umgibt sich mit glutgetönten wolken fliehende schatten samtiges restlicht im wachsenden grau lachen kürbisse „laterne, laterne, sonne, mond und sterne“ wen kümmern da schon die nebelkrähen mit ihren heiseren rufen und in der frühen dämmerung  geht sie wieder zum grab






veredit©2012








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atemLos






atemLos

wenn aller atem
ist vergangen

wenn jedes wort
gedacht, gesagt, gespürt

weißt du
das atemLos

ist der große
gewinn





isabella.kramer©veredit 2012







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Geheimnis im Moor - oder dennoch





Oh ja, sie hatten ganze Arbeit geleistet, die Lichträuber, und über die weite, aller Farben beraubte Moorlandschaft drohte sich der Schleier aus Trostlosigkeit zu legen. Wäre da nicht an jedem Abend, in den letzten Minuten des bisschen sterbenden Lichtes eines grau getönten Tages dieser zarte, lachsfarbene Hauch am Himmel hinter den entlaubten, knorrigen Bäumen gewesen. Wie ein tröstendes Lächeln breitete sich ein feiner Streifen am unteren Rand der schweren Wolken aus, zog funkelnde Schlieren über den opalschwarzen See. Und dieser wartete scheinbar nur auf den Wind, der stets aus Osten kommend und mit Kälte gefüllt die dunkle Oberfläche kräuselte. Es war als zwinkerten die beiden sich zu, der rosa Lichtatem und der unergründliche See, als wären sie Verbündete. Hierher kamen die Grauen nicht auf ihrem Raubzug, glaubten, hier wäre nichts mehr zu holen und alles hätte sich längst ins Unabwendbare ergeben.

Sie erschien jeden Abend, setzte sich auf den großen Findling am Seeufer und genoss die Existenz dieses scheinbar irrealen Ortes. Der Wind zerzauste ihre Locken noch mehr, als es sowieso bei ihrer widerspenstigen Fülle immer der Fall war. Sie ließ ihm sein Spielzeug. Friedlich, entspannt und auf eine seltsame Weise erleichtert träumte sie mit halbgeöffneten Lidern in die Lichtstreifen des Sees. Erst wenn die Nacht endgültig hereingebrochen war, die Dunkelheit für heute tatsächlich gesiegt hatte, ging sie. „Bis Morgen“, flüsterte sie den tanzenden Reflexen zu und auf ihrem Heimweg durch das Moor sang sie ein fröhliches Lied.








isabella kramer© veredit 2012 



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