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dicht an
dicht tulpenwolken, wiegende üppigkeit. der alte bauerngarten atmet vielfarbige
hoffnungszeit, all die herbstgepflanzten wünsche, offene lichtschalen
dargeboten. drum herum hummeltanz, trunken vom duftigen angebot lockender fülle.
im kies der wege die rebellen, ungestüm akelei
und frauenmantel, vorwitz sucht bessere
plätze, neues wagen abseits vorgegebener begrenzungen. vorbild sollte hier
genommen werden, der weg als ziel ins
morgen, wurzelvertrauen. geduldiges nicken vom knorrigen flieder zu diesem
treiben, hat er doch selbst die endpunkte knospengeschmückt. ein, zwei tage
höchstens, dann fluten traumschwere duftlieder bis spät in die nacht. jetzt aber über der katzenminze der erste zitronenfalter
schaukelnd, flirrender lichtpunkt. zwinkernder augenblick und landet, wie
unabsichtlich auf dem beschriebenen blatt. mag ihn nicht stören, den stift in
der hand, die verse unvollendet in licht, farben und herz blühen wortlos weiter
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veredit©12
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