was willst du meer?

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mit schaum kröntest du mich
aquamarin legtest du mir zu füßen
wieder und wieder
hobst du mich empor
unbesiegbar und ewig
wolltest du mich
übersahst,  dass all dein bemühen
stück für stück von mir abliebte

feingemahlen
brandest du über mich
hinweg




veredit©isabella.kramer 2013

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raureif oder zuckerwatte





im zwischenhoch
gefangen
tendenz fallend
doch was zählen
tendenzen wenn
küsse noch nach
zuckerwatte schmecken



veredit©isabella.kramer 2013


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januarmorgen

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langvermisstes
lichtblau legt die
leergeschriebenen felder
offen - eisschritte knirschen
takt um takt

dann stille

atem schränkt sich
ineinander
frostsichtbare zweisamkeit
wölkt himmelhoch
nichts trennt uns mehr

und der winter lächelt





veredit©isabella.kramer 2013


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timbre



alle worte
versprochen
die gesten
vergraut


nichts bleibt mehr
nur das echo
deiner augen
auf meiner haut


leise vibriert es
unter meiner hand









veredit©isabella.kramer 2013









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winterliebe





und doch warte ich auf den frost
seine sternenklaren nächte
wenn der ostwind
in den alten eichen knarrt und ächzt
die eisgewandelten farben seiner tage
stille ins land malen
in falten und furchen
sich die kälte festsetzt
der raureif auf die letzten rosen
sein willkommen atmet

nie ist es mir wärmer
nie lieg ich geschützter
in deinen armen




 



veredit©isabella.kramer 2013



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einem freund gewünscht



in offene arme
sollen sterne fallen
aus gischtenden wogen
feingewebte träume
zeitwandeln 
hier und morgen
frei jedes vorsatzes
felstief gegründet
stark und winderprobt
ein suchend gefundenes herz
die wolken schneeig
der wind seewärts 
perlen in blau und grün


dies alles für dich und meer







veredit©isabella.kramer 2013




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die schwimmerin





in all der langen zeit auf see
nie schwanden wille , mut und kraft
das ziel zum greifen nah vor augen
nur dieses stück, dann ist’s geschafft



gischt überschäumt dich
greift mit zähnen dir an die kehle
dringt hinein, füllt salz und tränen
randvoll auf – du willst nur sterben
bist allein


sinnloser hoffnung nichts mehr zollen
doch lungen bersten, lippen beben
nie soll die brandung dich bezwingen
du tauchst hindurch, umschwimmst die klippen
spürst endlich grund –

du wählst das leben


 


veredit©isabella.kramer2012





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