rein weiß

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rein weiß leuchten
die ersten helleborus - 
das jahr neigt sich  



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Weihnachts-Post !


Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.

Charles Dickens


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Liebe Freundinnen und Freunde in Nah und Fern, 

ich wünsche Euch allen ein wunderbares Weihnachtsfest und einen glücklichen Wechsel in 2012 und möchte Euch sagen, wie dankbar ich für all die Zuwendung, Aufmerksamkeit und Freundschaft bin, die durch die gemeinsame Liebe zum Wort und Bild mir hier zuteil wurde. 

innigste Grüße

isabella



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erkenntnis

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„ich gehe leicht durch den Spiegel
Sicht wird frei“


von Ilana Shmueli


klar der blick - endlich
wenn überhaupt nur
ein kurzes blinzeln
gegen den kalten wind

selbst die dornen
können ihr wahres ich
nicht verbergen
rose sind auch sie

leicht ist es
augenBlicklich
licht und schatten
anzunehmen

der weg geht durch spiegel



veredit©2011




 

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sturmnächte

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lehne mich gegen den sturm
fülle mit seiner kraft die leeren saiten
stärke und wildheit,  fremd und vertraut
rauhlied im uralten fordernden rhythmus

/alles ist dein und altes muss fort/

wirbelnder tanz im fauchenden atem
bieg mich,  neig mich – so weit es nur geht
schwinge im dunklen takt seiner macht
doch brechen, nein brechen lass ich mich nicht






veredit©2011




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keine wortfarben

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ja, keine einzige silbe
könnte die perlen
des herbstes malen
tropfen, die stille
ein echo im nebelland
müde die töne
müder die tage
und doch im fallen
ein leises lachen
perlend ins grau




veredit©11








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Versuchung

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zwischen nebel und tannenduft weht sie heran wie vor dreißig jahren das erste
treffen zwischen den auf freudige abnehmer wartenden christbäumen die hände
so eisig kalt an meinen wangen aufregung oder doch die minusgrade in der frühen
dämmerung und wieder das alles durchwärmende gefühl des ersten kusses
unsicher und dennoch das verlangen spürbar zart fordernd zugleich versuchung
bist du mir vorweihnachtliche damals und jetzt raureif die schläfen innig verbunden
heute wie einst ist dieses ganz unsere zeit -





veredit©11
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im Bad

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Kerzenlicht, Sekt und Schuberts Lieder
sie schließt die Augen, will nur träumen,
lässt die verspannten, müden Glieder
von perlend, warmen Nass umschäumen.


Gestreckt, im Nacken ruht der Kopf,
Schweißperlchen glitzern auf der Stirn,
feucht ringelnd löst aus ihrem Zopf,
ein Löckchen sich, so fein wie Zwirn.


Den  Mund ein Lächeln leis‘  umzieht,
ganz selbstvergessen ruhen die Hände,
traumselig sie der Welt entflieht.
Genussmoment am Wochenende.


Schaumberge duftend sie umfließen,
voll Wohligkeit, ruhig und entspannt,
nur den Moment für sich genießen,
den Stress nach draußen sie verbannt.


Unendlich möcht‘ die Zeit sie dehnen,
zehn Stunden lang, ein jeder Nu,
für ewig so im Wasser lehnen,
sanft fallen ihr die Augen zu …





veredit©08 - 11





Bild aus der Serie siehe: female moments

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Park in Moll

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ergeben senkt die Weide ihre Arme
Abschiedsblick
in blattgetupfte Spiegel

letzte Schwäne ziehen
traumverlorene Bahnen

lauschen dem wolkenhohen
Ruf der Brüder
auf dem Weg nach Süden



veredit©isabella.kramer08

Veröffentlichung: reibeisen Nr.27 - Jahrgang 2010




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siehe auch: Park in Moll

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heute fand ich ihn

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heute fand ich ihn
den einen, den lichten Augenblick
er drängte sich spielend
durch die entlaubten Hecken
tupfte sich leichtfüßig
über goldene Birkenblattteppiche
wärmte sich an der Klinkerwand hinauf
verharrte träumend
ein wenig wehmütig blinzelnd
und entfloh

… wir verstanden uns







veredit©11





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halbmond

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halbmond -
auch die dunkle seite
gehört dazu.








veredit©2011

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nur - Fuerteventura

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es sind die kargen, schroffen Berge
in müden Farben unter südlichstem Azur,
die steilen Felsenküsten,
ihre donnernd, weiße Brandung,
kein Baum, kein Grün
einzig der stetig warme Wind -

das ist mein nur

es sind die trägen, warmen Tage
gefüllt mit Stille, um und in uns  - pur
die weichen Abendstunden,
wenn das Meer sich silbert
die Welt ganz fern,
das wir so nah -

das ist mein nur





veredit©2011

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nephele - ein herbsttanz

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Nephele - ein Herbsttanz 


es sind die weichen spuren
des kaum erhellten tages 
die grauen schleier jener 
nicht mehr jungen bräute
die dennoch bebend sehnen
des späten feuers nähe – glut


es ist das leise wispern
das weiße haar so fein gesponnen
dass feen würden neidisch werden
verfangen sacht im windgewiegten ried
das sie verrät die nebelgrauen
sie tanzen ihren eigenen reigen - gut


ganz unbeirrt und forsch der schritt
und mutig einen raschen sprung
der bauscht die röcke hoch im flug
es will gelebt sein dieses restlich kurze jahr
bis hin zum letzten tag - verschwommen 
vage, was wohl kommen mag – nur mut 




veredit©isabella.kramer2011 



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Brokers Safe Haven

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Armut kommt von Gier nach Reichtum 
von der Sucht nach noch mehr Macht 
von dem Wahren seines Vorteils 
Armut kommt nicht über Nacht 

Private Equity Erträge 
ausgepresst und optimiert 
Brokertanz auf dem Parkett
gnadenlos wird maximiert 

Dekadenz auf Luxusjachten
ganz egal der Weg dorthin
klirrend kalte Traderseelen 
nur das Prassen macht noch Sinn 

noch mehr Gold auf Schweizer Konten 
noch mehr Land, egal wofür 
Edelpartys in Palästen 
Skrupel bleiben vor der Tür 

kein Gedanke wird verschwendet
an den Preis, den andere zahlen 
Charity für das Gewissen 
sollen doch Gottes Mühlen mahlen






veredit©08


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goldene tage

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er hat uns verschmolzen
dieser herbst
das licht traf uns
wange an wange

da wussten wir es wieder
kein nebelhauch
nicht die drohende
kalte dunkelheit
wir sind reich

denn dieses ist
unsere zeit





veredit©11


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heut will ich Hoffnung pflanzen

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will sie setzen
tief in den herbstlichen Boden
all diese runden Verheißungsvollen
dem Schlaf übergeben, Seite an Seite
die Tulpen, Narzissen und Krokusse
male mir ihr Erwachen aus
ihr freudiges Nicken im Märzwind
tragen sie doch alle Farben des Frühlings in sich
das Wissen um den richtigen Zeitpunkt
mehr als nur Ahnung - Gewissheit

heut will ich Hoffnung pflanzen




veredit©11
Safe Creative #1110100259884


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Wehmut - ein Herbst-Pantum

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Wehmut - raschelt das trockene Laub
Gräser knistern gestrig im Wind
Birkengold wirbelt, der Böen Raub
wo nur die Tage geblieben sind


Gräser knistern gestrig im Wind
flüstern von kommender dunkler Zeit
wo nur die Tage geblieben sind
Wärme und Leben – Vergangenheit


Flüstern von kommender dunkler Zeit
hoch am Himmel die Wildgänse reisen 
Wärme und Leben – Vergangenheit 
sehnsuchtsvoll Träume gen Süden weisen


hoch am Himmel die Wildgänse reisen
Wehmut - raschelt das trockene Laub
sehnsuchtsvoll Träume gen Süden weisen
Birkengold wirbelt, der Böen Raub





veredit©11

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nachtworte 7

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nach mitternacht schon
vom wald her das käuzchen ruft
jedem seine zeit



veredit©11


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erinnerungen am meer

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deinen namen schreib ich
in den kalten sand
fühle in jedem stein
und jeder muschel
die wärme deiner hand

rufe ihn wehmütig
in den böigen wind
hör ihn im rauschen
der dunklen wellen
weine ruhig sagst du
mein kind

morgenlicht kündet
die flut, schwemmt
alle spuren ins meer
bricht auch den schmerz
stück für stück
langsam ab - du bleibst mir


alles ist gut








veredit©isabella.kramer2011





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In bunten Träumen

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In bunten Träumen
schwelgt der Wald. Bemerkt keiner
dessen Herz grau ist.




veredit©07.11.10

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vom grauen herz

ach könnte doch das graue herz
in die oktoberwälder hinaus
sich verausgaben im farbenrausch
ach könnte es sich doch verschenken
in diesem weichen licht
zwischen vergehendem grün
und wolkenüberwuchertem blau
ach könnte das graue herz
sich doch wagen
in diese vergehende welt
hinter deren wänden bereits
der frühling seine inszenierung schreibt 
ach nähme doch jemand
dieses graue herz in seine hände
streichelte es voller zärtlichkeit
und trüge es in diesem weichen nest
hinaus in diese leuchtenden oktobertage


von Hermann Josef Schmitz wortgarage



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