Herbsttag - eine Erkenntnis

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Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

- Rainer Maria Rilke, 2875 - 1926


Herbsttag - eine Erkenntnis


die schatten werfen ihre langen finger in mein herz
und mehr und mehr der blätter machen sich auf ihre reise
in jedem abschied wohnt ebenso die hoffnung wie der schmerz
es ist schon wieder herbst und ich bin noch kein bisschen weise

in dunklen kammern werden erste kerzen wach
es riecht nach laub maronen und zerschellten träumen
die alte katze rollt sich auf meinen beinen für ein langes schläfchen ein
von draußen drängt sich nebel in die leeren räume 

so brauch ich nicht zu wandern durch die herbstalleen
nehm nur ein paar der spinnenweben um mein herz zu heilen
schau wehmütig den kranichen und wilden gänsen nach
und möchte allzu gern mit ihnen in den süden eilen 

die schatten werfen ihre langen finger in mein herz
und mehr und mehr der blätter machen sich auf ihre reise
in jedem abschied wohnt ebenso die hoffnung wie der schmerz
es ist schon wieder herbst und ich bin noch kein bisschen weise



veredit©isabella.kramer25 


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